Kooperative Verhaltensmodifikation und PC-basierte Förderung von Verhaltensauffälligkeiten und Schulschwierigkeiten (KPMPASS)
Art des Projekts | Forschungsprojekt |
Methodische Einordnung | Feldstudie |
Geldgeber | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Fördersumme | auf Anfrage |
Laufzeit | 1.3.2018 – 31.1.2021 |
Weiterführende Informationen | Erweitertes Projektteam LONDI – Einrichtung einer Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen |
Projektleitung | Für Wuppertal: Prof. Dr. Christian Huber Standortübergreifend: Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne |
Projektdurchführung | Sina Napiany |
Kooperationspartner | Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne (LMU München) Prof. Dr. Jürgen Wilbert (Universität Potsdam) Prof. Dr. Michael von Aster (DRK Kliniken Berlin) |
Hintergründe und Ziele des Projekts
Kinder mit schwerwiegenden Problemen im Lesen, Rechtschreiben und/oder Rechnen entwickeln nicht selten auch emotionale Probleme (z. B. Ängste, Traurigkeit) und Verhaltensprobleme (z. B. Unruhe, Ablenkbarkeit, Aggressivität). Demnach sollte ein Ansatzpunkt in der Förderung einer Teilleistungsschwäche ebenfalls diese psychosozialen Merkmale adressieren. Doch welche Intervention und Förderung wirkt optimal sowohl auf den Bereich der Leistung als auch auf den Bereich des Verhaltens? Die Beantwortung dieser Frage ist das Ziel des geplanten Forschungsprojekts.
Aus aktueller Forschung ist bekannt, dass eine Förderung bestmöglich greift, wenn diese
a) in einen theoretischen Rahmen eingebettet ist
b) auf evidenzbasierte Methoden zurückgreift
c) langfristig angelegt ist und
d) Schule und Elternhaus hierbei zusammenarbeiten.
Aufbauend auf diesen vier grundlegenden Aspekten, hat die Bergische Universität Wuppertal in Kooperation mit der Ludwig-Maximilian Universität München, den DRK Kliniken Berlin und der Universität Potsdam ein pädagogisch-therapeutisches Programm entwickelt, das nun in der Praxis evaluiert werden soll.
Wie ist das Projekt aufgebaut?
Das Projekt beginnt im ersten Halbjahr der 3. Schulstufe 2019/20 mit einer Feststellung der Lese- und Rechenleistung sowie der Zahlenverarbeitung. Dieses Screening wird innerhalb von voraussichtlich zwei Schulstunden durch die Universität Wuppertal im Klassenverbund durchgeführt. Das Vorgehen schließt alle Kinder ein und ist ökonomisch in den Schulalltag einzubauen.
Zeigt ein Kind in einem dieser Teilbereiche eine auffällig schwache Leistung, dann werden im nächsten Schritt Lehrkräfte und Eltern gebeten, einen Fragebogen bezüglich möglicher Verhaltensauffälligkeiten auszufüllen. Bei bestehenden Verhaltensproblemen (wie z.B. Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, hyperaktiven, ängstlichen oder depressiven Auffälligkeiten) kann das Kind an der vollständigen Intervention (insges. 20 Wochen ab Februar 2020), die drei Bausteine umfasst, teilnehmen.
Eingebettet in den präventiven Response-to-Intervention (RTI) Ansatz werden die Zielkinder sowohl von Seiten der Schule als auch von Seiten des Elternhauses gefördert. Dieser Prozess wird begleitet von einem Coach der Universität Wuppertal.