Arbeitstitel

Soziale Unsicherheit und soziale Kontakte in der Schule

Beginn der Promotion

November 2016

Ausgangssituation

Im Rahmen des Promotionsvorhabens werden Schülerinnen und Schüler mit sozialer Unsicherheit fokussiert, für die die Teilnahme an Sozialkontakten eine potenzielle Herausforderung darstellt. Durch die Zusammenführung der Intergroup Contact Theory (Allport, 1954) und des Kooperativen Lernens (Johnson & Johnson, 1989) zu der Methode des Integrationsförderlichen Kooperativen Lernens (IKL) wird das Ziel intentiert, hochwertige, strukturierte Sozialkontakte zwischen Schülerinnen und Schülern im Unterricht zu gestalten. Aus einer lerntheoretischen Perspektive heraus wird angenommen, dass durch den Einsatz von IKL und der damit einhergehenden hochfrequenten Auseinandersetzung mit hochwertigen, strukturierten Sozialkontakten ein desensibilierungsähnlicher Prozess für Schülerinnen und Schüler mit sozialer Unsicherheit stattfindet. Es wird überprüft, wie sich der hochfrequente Einsatz von IKL im Unterricht auf die soziale Unsicherheit und das Wohlbefinden ebendieser Schülerinnen und Schüler auswirkt.

Fragestellung

Im Mittelpunkt dieses Promotionsvorhabens stehen folgende Fragestellungen:

  • Wie kann man soziale Unsicherheit bei Schülerinnen und Schülern messen?
  • Welche Merkmale weisen Schülerinnen und Schüler mit sozialer Unsicherheit auf?
  • Wie sollten soziale Kontakte zwischen Schülerinnen und Schüler im Unterricht gestaltet werden?
  • Wie wirken hochwertige, strukturierte Sozialkontakte auf Schülerinnen und Schüler mit sozialer Unsicherheit?

Promotionsrelevante Studien

Ziel der StudieStudiendesignStatus
Überprüfung der Validität des bereits exisitierenden Screeningverfahrens Social Anxiety Scale for Children (SASC-R-D; Melfsen, 1998; Melfsen & Florin, 1997) zur Identifikation von sozialer UnsicherheitQuerschnittsstudie im Feldabgeschlossen
Überprüfung des Reliabilität und Validität einer Verhaltensverlaufsmessung durch Schülerinnen und Schüler (DBRselbst)Längsschnittstudie im Feldabgeschlossen
Darstellung und Analyse der Befunde zur Wirksamkeit von Kooperativem Lernen auf die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarfsystematisches Reviewabgeschlossen
Überprüfung eines Zusammenhangs zwischen sozialer Integration und sozialer UnsicherheitQuerschnittsstudie im Feldabgeschlossen
Überprüfung der Wirksamkeit von Kooperativem Lernen auf die soziale UnsicherheitLängsschnittliche Interventionsstudie im Feldabgeschlossen

Einbettung des Promotionsvorhabens

Das Promotionsvorhaben ist in mehrere Teilprojekte des Arbeitsbereichs eingebettet:

  • SUSI (Projekt beendet)
  • SOZIUS
  • DBRselbst (Projekt beendet)

Externe Kooperationspartnerinnen und -partner

Ergebnisse

Nicolay, P., Weber, S. & Huber, C. (2021). Überprüfung der Konstrukt-, Kriteriumsvalidität und Messinvarianz eines Instruments zur Messung von sozialer Unsicherheit. Diagnostica, 67(3), 126–136. https://doi.org/10.1026/0012-1924/a000270

Napiany, S., Weber, S. & Huber, C. (2021). Ich sehe was, was du nicht siehst. Eine explorative Betrachtung verlaufsdiagnostischer Selbstbeurteilungen des Lernverhaltens. Lernen und Lernstörungen, 1-12.

Weber, S., Nicolay. P & Huber, C. (2021). Die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern mit sozialer Unsicherheit. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 1-10. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000316 .

Weber, S. & Huber, C. (2020). Förderung sozialer Integration durch Kooperatives Lernen – Ein systematisches Review. Empirische Sonderpädagogik, 12, 257-278.

Weber, S., Napiany, S. & Huber, C. (2020). Können Schülerinnen und Schüler ihr Lernverhalten im Verlauf zuverlässig selbst beurteilen? Empirische Sonderpädagogik, 12, 207 – 222.